Livianna Covalith

Der himmlische Glanz des Winters der auf dem Körper ruht und bis zum Herzen immer weiter gefriert, bis eine wahre Nachfahrin der Schneekönigin aus den Märchen vor einem steht. Wären ihre eisblauen Augen nicht von einer atemberaubenden und fremden Schönheit, so wäre ihr kaltes Funkeln wohl das erste Verräterische der wohlgeformten Frau, welches auf ihre perfekte Scharraden der Täuschungen hindeutet. Doch die Maske sitzt, jede Bewegung scheint fließend aus wahrer Überzeugung zu kommen und jedes Wort wird wohl platziert um die Menschen hinter die Lichter zu führen und sie an unsichtbaren Fäden zu steuern, als seien es ihre eigenen Puppen. Während all dem, lauern die eisigen Blicke auf den Opfern und analysieren sie von Grund auf, scheinen geradezu durch die Augen des anderen in die Tiefen der Seele zu blicken.
Hinter der kühlen Fassade, die sie als Beobachterin an den Tag legt, verbirgt sich ein intelligentes Köpfchen, welches innerhalb weniger Sekunden Entscheidungen über folgende Taten, Verdammnis oder Wohlwollen trifft. Auch wenn die Zeit mal enger wird und eine Entscheidung früher gefällt werden muss, nimmt sich Livi am Ende alle Zeit der Welt und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Dafür steht für die ehrgeizige Frau zu viel auf dem Spiel und wenn sie einmal etwas entschieden hat, dann wird dies mit unnachgiebiger Konsequenz durchgezogen. Ebenso verfährt sie auch mit Fehlverhalten.

Sollte eine Person mal aus der Reihe tanzen und ihren Groll auf sich ziehen, dann muss er mit dem erfrorenem Herzen einer kalten Frau rechnen. Die Probleme der anderen sind ihr von Grund auf egal, vor allem wenn sie einen Auftrag behindern oder vereiteln, zeigt sich die Kaltherzigkeit der jungen Blondine. Ohne zu Zögern und ohne die Mimik zu verziehen zerstört sie dann noch den letzten Rest einer Person, auf dass sie wie ein Stück Dreck auf dem Boden vor ihr liegt und um das letzte bisschen Würde bettelt.
Je nach Sachlage und ihrer Laune entscheidet sie sich dann vielleicht ihm ein weiteres Miteinander oder schneidet ihn aus der Gruppe heraus auf eine verdammte einsame Existenz gefüllt mit dem Terror einer kaltblütigen Anführerin. Sie war eben noch nie bekannt für vorhandene Empathien – sollte man sie denn einmal richtig kennen.
Umso überraschender scheint dann ihre auch Schneeflocken artigen Seiten, die sanft und zugleich Freude bereiten und über jemanden bringen. So ist auf Covalith doch immer verlass, wenn sie ihr Wort gegeben hat und nicht anderes im Sinn hat. Und für ihren Clan steht sie ein, deckt sogar die Mitglieder und besitzt ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein. Wer weiss, vielleicht würde sie ja sogar das Leben für so manch eines Mitglied geben.

Manchmal, kann es aber auch sein, dass Livianna bewusst ihr Wort jemanden gibt und sich dann nicht daran hält oder hinterrücks etwas anderes ausheckt. Wie eine gerissene Jägerin umpirscht sie ihre Beute, ersucht das Vertrauen der Verlorenen im Winter und kommt dann, als sie ihre kühle Art für harmlos erachten, wie eine grausame Welle der Kälte über sie herein und vernichtet alles erbaute.
Dass sie eine sehr befehlsliebende Person sein kann, die ihre diktatorische Ader in freundlichen Formulierungen und täuschenden Manövern verbirgt, ist kaum zu bemerken. Allerdings ist die Wahrheit, dass sie den Clan als ihre eigene Spielwiese sieht und mit den Püppchen machen kann was sie will.

Livi's Seele bevorzugt wie der Winter die Ruhe und Stille. Sie hält wenig von viel Trubel und hasst am meisten Aufgaben in denen man sich um Programm sorgen muss oder sich anderer annehmen soll. Am liebsten hätte sie ihren seeligen Frieden für sich. Jedoch ist ihr bewusst, dass sie für ihre Pläne auch die entsprechenden Menschen brauch und geht nur aus diesem Grunde unter die Masse – und zur Belustigung ihrer Selbst an der Dummheit fremder.